Viele Chancen verschlafen: Zwei Stromtrassen fĂŒr Unterfranken
Sonntag, 24. MĂ€rz 2024 | Autor: Andreas Brandl
DIE FRANKEN nehmen Stellung zur AnkĂŒndigung der neuen Stromtrasse P540 durch Franken und setzen lieber auf Vor-Ort-Erzeugung von erneuerbaren Energien und moderne Techniken – Beispiele fĂŒr Vor-Ort-Stromerzeugung in Mittelfranken
NĂŒrnberg â DIE FRANKEN zeigen sich verwundert ĂŒber die AnkĂŒndigung des bayerischen Energieminister Hubert Aiwanger (FW), zusĂ€tzlich zum geplanten SĂŒdwestlink die neue Stromtrasse P540 ebenfalls durch Unterfranken zu fĂŒhren. âJahrelang war klar, dass etwas passieren mussâ, so der Vorsitzende der Partei fĂŒr Franken, Andreas Brandl. âDa ist es jetzt natĂŒrlich leicht, das wieder den Franken âaufs Auge zu drĂŒckenââ
Die Partei fĂŒr Franken hĂ€lt die angekĂŒndigte Stromtrasse P540, die von Schalkau in ThĂŒringen nach MĂŒnnerstadt in Unterfranken und weiter nach Grafenrheinfeld verlaufen soll, fĂŒr unnötig. Vor viereinhalb Jahren hatte Minister Aiwanger noch vermeldet, die Stromtrasse P44 erfolgreich âwegverhandelt zu habenâ. Nun kommt sie doch, nur mit neuem Namen P540 und etwas abgewandeltem Verlauf. âDa hat Herr Aiwanger wohl doch nicht so gut verhandeltâ, stellt Andreas Brandl fest.
Denn DIE FRANKEN mahnten schon 2014 an, die Starkstromtrassen durch lokale Erzeugung erneuerbarer Energien zu ĂŒberflĂŒssig zu machen. âDass groĂe Kraftwerke wegfallen, wusste man bereits seit dem 2011 beschlossenen Atomausstiegâ, so Brandl weiter. âUnd zumindest Franken hat hier seine Hausaufgaben angepacktâ. Die Partei fĂŒr Franken wies im Mai 2023 daraufhin, dass sich âzwei Drittel der rund 1.270 bayerischen Windkraftanlagen in Franken befĂ€ndenâ. âBayern wollte sich seine âschöne Landschaftâ nicht âverspargelnâ lassenâ, erinnert Brandl. âStattdessen muss das Frankenland fĂŒr SĂŒdbayern jetzt âver-wĂ€scheleintâ werden!â
Den Stromtrassen anders begegnen
Um die Trassen zu verhindern ist Energieerzeugung vor Ort fĂŒr DIE FRANKEN ebenso notwendig, wie das Re-Design des Strommarktes. âDer europĂ€ische Strommarkt ist immer noch aufgebaut wie ein Aktienmarkt,â berichtet Brandl. âDoch im Gegensatz zu diesem âvollkommenen Marktâ muss der Strom trotzdem quer durch Europa verschickt werdenâ. Anfang Februar hatte Ăsterreich aufgrund des vielen Windstroms in Norddeutschland sich fĂŒr niedrige Preise auf der Strombörse eingedeckt, um die Speicherseen im Alpenstaat zu fĂŒllen. âFĂŒr diesen Stromhandel werden die Ăbertragungstrassen dann benötigtâ erklĂ€rt Brandl.
Der Energiebedarf kann sehr wohl vor Ort erzeugt werden. âIn Franken gibt es viele Beispiele, wo dies bereits sehr gut gelingt.â DIE FRANKEN nennen dazu die BĂŒrgerenergiewerke Offenhausen im NĂŒrnberger Land, wo ein privates Projekt die Energiewende vorantreibt. Dass selbst eine ganze Kommune sich mit regenerativen Energien selbst versorgen kann, ist nach Worten von Andreas Brandl keine Zukunftsmusik mehr. Er nennt die Stadt Merkendorf im Landkreis Ansbach, die selbstversorgend mit erneuerbaren Energien ist. Dank Photovoltaikanlagen auf den GebĂ€uden im Industriegebiet, der BĂŒrgersolaranlage auf den DĂ€chern der Grundschule oder durch die Stromeinspeisung der Biogasanlagen ist die Kommune quasi energieautark. Dazu werde die AbwĂ€rme der Biogasanlagen in einem NahwĂ€rmenetz zur Beheizung von PrivathĂ€usern und öffentlichen GebĂ€uden genutzt. Seit den 2000er Jahren habe Merkendorf hier eine Vorreiterrolle eingenommen, lobte der FRANKEN-Vorsitzende Brandl die Weitsicht der Kommunalpolitiker.
âEs gibt viele Möglichkeiten unserem Stromproblem zu begegnen, nur leider hat die Staatsregierung hier seit 2011 geschlafenâ, bedauert Andreas Brandl. âJetzt sind wir in Franken wieder in der gleichen Situation wie 2014, sodass man nun hoffen muss, dass die Bundesnetzagentur nicht bewohntes Gebiet ĂŒberspanntâ, so Brandl abschlieĂend.
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